26.01.2023

11 Handsägen, die du kennen solltest – Der große Überblick

Es gibt eine große Anzahl verschiedener Sägen, die für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche bestimmt sind. Wir geben dir in unserer dreiteiligen Miniserie zum Thema Sägen einen umfassenden Überblick aller Handsägen, elektrischen Sägen, Sägeblätter und Techniken. Am Ende wirst du ein wahrer Sägeprofi sein und genau wissen, welche Säge du wann und wie einsetzen musst.

Im ersten Teil wird sich alles um das Thema Handsägen drehen. Wir stellen dir alle Arten von Handsägen vor, zeigen dir, welches Modell für welches Einsatzgebiet am besten geeignet ist und wie man sie benutzt.

Im Grunde solltest du dir folgende Fragen stellen, um die geeignete Handsäge für deine Zwecke identifizieren zu können:

  • Welchen Werkstoff willst du bearbeitet?
  • Wie groß ist das zu sägende Werkstück?
  • Welche Besonderheiten sind zu beachten?
  • Möchtest du einen geraden oder runden Schnitt machen?

 

1. Taxonomie der Handsägen

Handsägen können in folgende Gruppen eingeteilt werden:

  • Strecksägen (gespannte) und
  • Heftsägen (ungespannte Sägen)

Streck- oder gespannten Sägen zeichnen sich dadurch aus, dass das Sägeblatt mit einer Angel in den Rahmen gespannt wurde. Man unterscheidet in dieser Gruppe weiterhin zwischen Gestellsägen und Bügelsägen.

Zu den Gestellsägen zählen unter anderem:

  • Die Schittersäge
  • die Faustsäge
  • die Schlitzsäge und
  • die Schweifsäge – alles Spezialsägen eines Schreiners.

Für die meisten Anwender ist die Gruppe der Bügelsägen relevanter. Auf diese Gruppe der Handsägen gehen wir in Kürze näher ein. Neben der Metallbügelsäge, der Laubsäge oder der Puksäge gibt es noch die Klobsäge, eine Spezialsäge zum Sägen von Brettern aus einem Holzstamm.

Unter den ungespannten oder Heftsägen sind die bekanntesten Vertreter:

  • Die Feinsäge
  • der Fuchsschwanz
  • die Japansäge
  • die Gratsäge
  • Furnierschneider
  • die Trummsäge
  • die Spaltsäge
  • oder die Rückensäge

Ferner gibt es Sonderformen, die nicht in die beiden vorgenannten Kategorien eingeteilt werden können. Hierzu zählen:

  • Die Fliesenbogensäge
  • die Handkettensäge
  • der Sägedraht
  • oder die Gehrungssäge.

Unter den Ast- und Baumsägen gibt es solche, die als Bogensäge gearbeitet sind, aber auch solche, die über ein ungespanntes Sägeblatt verfügen und oft an einem Teleskoparm für das Sägen in großen Höhen verwendet werden.

Generell gilt, dass Sägeblätter für das Sägen von Metall härter und mit mehr Zähnen ausgestattet sind. Je feiner der Schnitt sein soll, desto mehr Sägezähne sollte das Blatt aufweisen. Auch ein guter, ergonomischer und rutschfester Handgriff ist essenziell, um sicher und ermüdungsfrei arbeiten zu können.

 

2. Fuchsschwanz – Der Klassiker unter den Handsägen

Der Fuchsschwanz zählt vermutlich zu den bekanntesten Handsägen. Er ist bereits in jedem Grundwerkzeugsortiment vorhanden. In aller Regel wird der Fuchsschwanz zum Zerteilen von Holzscheiten und Latten verwendet, kann aber – je nach verwendetem Sägeblatt – auch für das Sägen von Metall, Styropor, Kunststoff oder Ziegeln eingesetzt werden.

Fuchsschwanz - Handsäge

Ein Fuchsschwanz besteht aus einem Handgriff aus Holz, Metall oder Kunststoff, an dem ein großes, auf einer Seite gezacktes Sägeblatt befestigt ist.

Da das Sägeblatt in der Regel sehr breit ist – was die Säge insgesamt ausgesprochen robust und stabil macht – entstehen beim Sägen entsprechend breite Schnitte, was einen Fuchsschwanz eher für gröbere Holzarbeiten prädestiniert. Je nach Modell und Sägeblatt wird hierbei auf Stoß oder aber auf Stoß und Zug gesägt.

Einige Sägeblätter verfügen über wechselweise nach links und rechts gebogene Sägezähne, was ein Festklemmen beim Sägen weitestgehend verhindert, aber auch den Schnitt noch breiter macht. Ein typisches Sägeblatt hat eine Länge von 40 bis 60 Zentimetern.

In unserem Sortiment haben wir zwei Fuchsschwänze zur Wahl

 

3. Japansäge

Wie der Name vermuten lässt, stammt die Japanische Säge (鋸 Nokogiri) aus Asien und ist die dortige zumeist verwendete Form des Fuchsschwanzes. Der deutliche Unterschied liegt in der Größe des Sägeblattes und der Tatsache, dass sie nur auf Zug arbeitet. Das Sägeblatt lässt sich meist nicht austauschen und ist mit dem Griff fest verbunden.

Japansäge - Handsäge

Eine Japansäge arbeitet nur auf Zug und hat im Vergleich zum Fuchsschwanz ein deutlich dünneres Sägeblatt. Dies ermöglicht feinere und präzisere Schnitte. Manche Modelle verfügen zudem über beidseitig angebrachte, sehr scharfe Zähne, die das Sägen stark erleichtern.

Den sehr langen Griff einer Japansäge kann man auch gut mit beiden Händen halten und so die Kraft auf das Schnittgut erhöhen. Die scharfen Sägezähne, die nur auf Zug sägen, arbeiten sich auf diese Weise noch schneller und besser durch das Holz. Für Metall und andere Werkstoffe ist eine Japansäge nicht geeignet.

In unserem Sortiment haben wir die Metallsäge JAPANOFLEX (270 mm) von Stubai, eine wirklich sehr schöne, robuste Japansäge für den täglichen Einsatz.

Profi-Tipp #1: Wenn die Säge ständig steckenbleibt, obwohl du alles richtigzumachen scheinst, könnte entweder die Schränkung verschoben sein oder aber das Sägeblatt ist ganz einfach stumpf. In einem solchen Fall versuche es doch zunächst einmal mit einem neuen Sägeblatt. Bei der Schränkung handelt es sich übrigens um eine Abschrägung der Sägezähne nach außen, um den Schnitt breiter zu halten als das Sägeblatt und damit die Führung zu erleichtern.

 

4. Feinsäge

Feinsägen verfügen über kleine Sägezähne, was sie für präzisere Arbeiten prädestiniert. Das Sägeblatt ist in der Regel rechteckig und wird durch eine entlang der oberen Kante angebrachten Leiste stabilisiert. Vielfach ist der Griff in einem Winkel angebracht, um das Sägen entlang einer Kante zu vereinfachen.

Feinsäge

Eine Feinsäge zeichnet sich insbesondere durch ihre kleinen Sägezähne aus, die einen sehr genauen, geraden Schnitt ermöglichen. Die Zähne ruhen auf einem rechteckigen Sägeblatt.

Eine Feinsäge kann ein Sägeblatt tragen, das auf Zug arbeitet, auf Stoß oder auf Zug und Stoß. Mit ihr lassen sich Fußleisten, feine Latten oder auch Holz im Modellbau sehr präzise sägen.

Mit der sehr preiswerten Högert Rückensäge aus Stahl (350 mm) kannst du deine Feinsägearbeiten perfekt ausführen.

 

5. Handbügelsägen

Es gibt verschiedene Arten von Handbügelsägen, die jeweils für einen bestimmten Verwendungszweck optimiert sind. Bügel- oder Bogensägen sind je nach Modell und Sägeblatt für das sehr feine Sägen von Holz oder Metall vorgesehen.

Eine Handbügelsäge besteht aus:

  • dem Bogen
  • dem Spannhebel
  • der Spannmutter
  • dem Führungsstück für den Spannkolben
  • dem Spannkolben mit Kreuzschlitz und Haltestift
  • sowie dem Heft und dem Heftkolben

Die bekanntesten Vertreter dieser Art von Handsägen sind die Laubsäge, die Puksäge und die Astsäge.

Bügelsägen verfügen in den meisten Fällen über einen Schnellspannhebel und eine Möglichkeit, die Spannung des Blattes nachzujustieren. Das Sägeblatt wird so stramm eingespannt, dass größtenteils ein Sägen in beide Richtungen möglich ist. Die Größe des Bügels bestimmt am Ende die maximale Tiefe des Schnittes.

Profi-Tipp #2: Die Säge sollte die Arbeit machen und nicht du. Lass die Säge über die ganze Länge des Blattes durch den Werkstoff gleiten und wende keinen unnötigen Druck an.

 

5.1 Laubsäge

Gerade für Sperrholz und im Modellbau ist die Laubsäge sehr beliebt. Sie hat ein sehr kleinzahniges Sägeblatt, das feinste Schnitte zulässt. Außerdem kann man mit einer Laubsäge sehr gut Bogenschnitte durchführen.

Bei einer Laubsäge ist ein feines, schmales Sägeblatt fest in einem gebogenen Rahmen fixiert. Das Blatt ist in der Regel nur einige Millimeter groß. Die Blätter können ausgetauscht werden, da sie immer mal wieder reißen können, wenn man zu hohen Druck ausübt.

Durch den Spann- und den Griffkolben lässt sich das Sägeblatt spannen und wechseln. Das Sägeblatt muss so eingespannt werden, dass die Zähne in Vorschubrichtung (nach vorn) zeigen.

Bei der Laubsäge wird das Sägeblatt besonders straff in den weit ausladenden, u-förmigen Bügel in zwei Nuten eingespannt. Dadurch entsteht zwischen den Bügeln eine Spannung, die ein Sägen auf Zug und Stoß ermöglicht.

 

5.2 Puksäge

Bei einer Puksäge handelt es sich um eine kleine Handbügelsäge mit einem schmalen Sägeblatt, das auswechselbar ist. Bei dem Namen PUK handelt es sich um den Markennamen der Josef Haunstetter Sägenfabrik KG, die den Namen bereits 1936 schützen ließ.

Vielfach bestehen Puksägen aus einem Bügel und einem Handgriff, die gemeinsam aus bis zu 5 Millimeter dickem Rundstahldraht bestehen. In anderen Fällen ist der Bügel aus Stahl, jedoch der Griff aus Holz oder Kunststoff gefertigt. Eine Puksäge ist in der Regel rund 22 bis 30 cm groß und verfügt über Sägeblätter mit 150 mm Länge.

Eine Puksäge ist ein kleiner Alleskönner. Für kleinere Sägearbeiten im Haushalt, aber auch als Profigerät bei Elektroarbeiten sowie bei Installations- und Heizungsbauarbeiten ist die Puksäge ideal. Eine Puksäge arbeitet ausschließlich auf Zug. Dadurch kann auch das eingespannte Sägeblatt nicht so einfach herausfallen. Spanne das Sägeblatt bei der Puksäge daher immer so ein, dass die Zähne zum Griff hin zeigen.

Profi-Tipp #3: Achte darauf, dass dein Handgelenk und der Unterarm eine gerade Linie bilden. Wenn du die Hand beim Führen der Säge nicht abwinkelst, wird deine Kraft optimal über die Säge auf das Werkstück übertragen.

 

5.3 Astsäge

Wie man dem Namen entnehmen kann, handelt es sich hierbei um spezielle Sägen für die Baum- und Gartenpflege. Astsägen sind in aller Regel für Frischholz eingerichtet.

Astsägen müssen zwar nicht zwingend Bügelsägen sein, jedoch werden meist Handbügel-Astsägen eingesetzt, die mit einem gespannten, eher schmalen Sägeblatt arbeiten. Je nach Einsatzgebiet kommen aber auch einseitig gehaltene, einem kleinen Fuchsschwanz ähnelnde Astsägen zum Einsatz.

Die besonderen Sägeblätter, die Teilung und Tiefe der Zähne sind auf die Arbeiten ideal abgestimmt. Manche Modelle arbeiten eher auf Zug, andere auf Druck und einige auf beides. Astsägen haben eine Blattlänge von bis zu 300 mm, deren Zähne weiter als üblich auseinanderstehen (bis zu 3 mm).

 

5.4 Weitere Handbügelsägen

Neben den näher beschriebenen Handbügelsägen gibt es noch eine ganze Reihe von “Exoten”, die wir gerne der Vollständigkeit halber hier kurz anführen wollen:

  • Goldschmiedsäge: Eine Bügelsäge mit einem sehr feinen, gezahnten Draht zum Schneiden von Goldfolien und dünnen Platten oder das Aussägen von Mustern bei einem Schmuckstück.
  • Gehrungssäge: Eine Gehrungssäge ist eine Bogensäge, die in ein besonderes Gestell eingelassen ist, mit dem Gehrungsschnitte bei Werkstücken wie Rohren oder Fußleisten erfolgen können.

 

6. Metallsägen

Metallsägen und Handbügelsägen unterscheiden sich in den meisten Fällen nur durch das eingesetzte Sägeblatt. Aber auch Feinsägen können je nach Sägeblatt ebenfalls für das Sägen von Metall verwendet werden.

Bogensäge - Metallsäge

Eine Metallsäge, egal ob größere Bügelsäge, Puksäge oder auch Feinsäge wird durch das Sägeblatt definiert, das speziell auf das Sägen von Metall ausgelegt ist. Der entscheidende Unterschied ist die Anzahl der Zähne und die Härte des Blattes. Während ein Sägeblatt für Holz mit üblichen 8 bis 10 Zähnen pro Inch arbeitet, sind es bei einer Metallsäge 24 und mehr.

Die Funktionsweise einer Metallsäge ist mit der einer Holzsäge vergleichbar. Abgeschrägte Sägezähne arbeiten sich beim Sägevorgang durch den Werkstoff und trennen diesen. Dabei entsteht Späne. Metallsägen sind insgesamt feiner und dünner gearbeitet und verursachen weniger dicke Schnitte als manche Holzsäge.

In unserem Sortiment führen wir verschiedene Metallsägen:

Profi-Tipp #4: Pflege deine Sägen stets gut. Reinige sie nach der Benutzung und befreie sie von Rost. Sollten sich Baumharz in den Zähnen verfangen haben, nutze einen Spezialreiniger. Im Idealfall nutzt du deine Säge regelmäßig, denn auch bei Sägen heißt es: Wer rastet, der rostet.

 

7. Spezielle Handsägen

In unserem Sortiment führen wir zwei weitere, sehr hilfreiche Arten von Sägen, die Lochsäge und eine Säge speziell für Gipskartonplatten.

 

7.1 Lochsäge

Bei der Högert Kompass-Lochsäge aus Stahl, 300 mm handelt es sich um eine Säge zum präzisen Schneiden von Löchern in Holz oder weichem Kunststoff. Sie verfügt über eine schmale, steife Schneide und einen ergonomisch geformten Handgriff sowie neun Zähnen per Inch (Zoll).

 

7.2 Säge für Gipskartonplatten

Die   Säge für Gipskartonplatten, 150 mm ist eine Spezialsäge zum Ausschneiden von Öffnungen in Gipskartonplatten. Ihr Sägeblatt ist besonders auf die Anforderungen zum Sägen dieses Werkstoffs abgestimmt. Sie verfügt über sieben Zähne per Inch und ein sehr robustes Sägeblatt.

 

Kennst du noch eine Handsäge, die wir in diese Übersicht aufnehmen sollten? Wir hoffen, dir einen guten Überblick verschafft zu haben und freuen uns, wenn du uns deine Gedanken zu diesem kleinen Handsäge-Ratgeber zukommen lässt. Schreib uns einen Kommentar!

 

Das war der erste Teil unseres Ratgebers zum Thema Sägen. Hier findest du alle weiteren Teile:

Teil 2: Elektrische Sägen – Ein umfassender Überblick
Was sind die wichtigsten elektrischen Sägen, wie funktionieren sie und wie unterscheiden sie sich? Hier findest du Antworten.

Teil 3: Sägeblatt wechseln und schärfen – Alles rund ums Sägeblatt
Erfahre, wie du das richtige Sägeblatt für deine Zwecke findest, wie du ein Sägeblatt wechseln und schärfen kannst und wie es aufgebaut ist.

Teil 4: Sägen, Sägeblätter und Sägezähne – Die häufigsten Fragen
Wie sägt man richtig? Welche Sägen gibt es? Wie sägt man Plexiglas (Acrylglas)? Ab wann darf man Holz sägen? Hier findest du Antworten.


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