Das Abdichten einer Tür kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Dir ist vielleicht wichtig, dich gegen Zugluft zu schützen und Energiekosten zu sparen, anderen mehr die Lärmdämmung und der Schutz vor Gerüchen oder Insekten. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, wie du Türen am besten abdichten kannst und was es zu beachten gilt.
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Insbesondere Türen in Altbauten sind betroffen
Du wohnst vielleicht in einem wunderschönen Altbau mit hohen Decken und historischem Stuck? Neben den vielen Vorteilen des Wohnens in einem Altbau gibt es leider auch einige Nachteile.
Hierzu gehören eindeutig die Türen, die oft undicht sind und Kälte, Gerüche und Lärm von außen in die Wohnung dringen lassen. Statt die Türen gegen neue auszutauschen, gibt es einige Möglichkeiten, die Türen abzudichten. Gerade vor dem Hintergrund steigender Energiepreise wirst du durch das Abdichten auch eine Menge Geld sparen und ein molliges Zuhause im Winter haben.
Tür abdichten – 1. Schritt: Türen auf Dichtigkeit prüfen
In einem ersten Schritt musst du die Stellen identifizieren, die möglicherweise undicht sind. Hierzu solltest du dir etwas Zeit nehmen und sowohl Fenster als auch Türen prüfen. Öffne diese dafür und schaue dir zunächst die Dichtungen an.
Da diese fast immer aus Kunststoff bestehen, kann es im Laufe der Jahre zu Beschädigungen gekommen sein. Beschädigte oder fehlende Gummis können natürlich nicht mehr so gut abdichten und sollten im nächsten Schritt ersetzt werden.
Wenn du nicht sofort erkennen kannst, wo eigentlich die relevanten Stellen sind, hilft eine Kerze oder auch ein Räucherstäbchen. Halte diese an die Ränder der geschlossenen Tür (oder Fenster) und achte auf die Flamme bzw. den Rauch. Bewegt sich diese/r scheint es an der Stelle eine Undichtigkeit zu geben, um die du dich kümmern solltest.
Tür abdichten – 2. Schritt: Möglichkeiten zum Abdichten von Türen erkunden
Als Nächstes gilt es, die richtige und für deinen Zweck geeignete Möglichkeit zu finden, die Türe(n) abzudichten. Schauen wir uns hierzu diverse Optionen an:
2.1 Türdichtungen für Innentüren
In aller Regel verfügen Türen über eingelassene Dichtungen. Mit der Zeit können diese jedoch beschädigt oder porös werden. Bei Innentüren reichen einfache Türdichtungen aus PVC, um die Türen an allen Seiten abzudichten. Für den Bodenbereich gibt es weitere Lösungen, auf die wir noch eingehen werden.
Wenn du von einer Dichtung etwas mehr erwartest, empfiehlt sich der Einsatz von Dichtungen mit zusätzlichem Schallschutz oder auch Rauchschutz, die sogar bei Rauchschutztüren nach DIN 18095 eingesetzt werden können.
Wenn in deiner Wohnung Stahlzargen zum Einsatz gekommen sind, empfehlen sich spezielle Stahlzargendichtungen.
2.2 Türdichtungen für Haustüren
Im Bereich der Haustürdichtungen kannst du zwischen drei Stärken wählen: 12 mm, 15 mm und 18 mm. Diese sind insgesamt robuster und flexibler als Innentürdichtungen. Sie haben einen hohen Toleranzausgleich und können selbst bei einem verzogenen Türblatt eingesetzt werden.
2.3 Türschwellen
Vielfach kommt es zu einer erheblichen Zugluft im Bodenbereich, unterhalb der Türen. Da Türen beim Öffnen und Schließen nicht auf dem Boden schleifen sollten, ist an dieser Stelle oftmals ein gewisser Spielraum eingebaut. Um Undichtigkeiten und Zugluft zu verhindern, kannst du verschiedene Arten von Türschwellen einsetzen.
- Türbodenschwelle aus Aluminium: Eine Türbodenschwelle zum nachträglichen Anbringen auf dem Boden mit einseitigem Anschlag und extra Dichtung schützt vor Zugluft, Rauch und Lärm.
- Übergangsprofile: Auch verschiedene Übergangsprofile können zu einem gewissen Grad erfolgreich eine Tür abdichten. Besonders einfach in der Anbringung sind selbstklebende flache oder auch gewölbte Profile. Wenn du für mehr Festigkeit sorgen möchtest, kannst du natürlich auch flache oder gewölbte Übergangsprofile zum Anschrauben verwenden.
2.4 Bürstendichtungen
Je nach Modell können Bürstendichtungen an die Unterkante der Tür entweder geklebt oder geschraubt werden. Auf diese Weise dichten sie den Spalt unter der Türe ab und schützen vor Zugluft und Staub. Die Bürste passt sich hierbei flexibel Unebenheiten des Bodens an. Bürstendichtungen gibt es in vielen Ausführungen, so auch für Schiebetüren.
2.5 Absenkdichtungen
Das besondere an einer Absenkdichtung ist, dass sie sich dank eines speziellen Mechanismus erst dann senkt, wenn die Türe geschlossen ist. So stört beim Öffnen und Bewegen der Türe kein Widerstand. Wenn man eine Absenkdichtung zudem in eine Nut an der Unterkante des Türblatts verbaut, fällt sie zudem auch optisch nicht auf. Viele Absenkdichtungen können zwecks unkomplizierterer Montage aber auch außen am Türblatt angebracht werden.
Absenkdichtungen gibt es von verschiedensten Herstellern und in verschiedenen Ausführungen:
- Sehr bekannt sind die Absenkdichtungen von Athmer wie bspw. die Modelle Wind-Ex und Kältefeind.
- Es gibt auch spezielle Absenkdichtungen für Holztüren,
- oder als Luftstopp im Renovierungsbereich.
Weitere Details über Bürstendichtungen und Absenkdichtungen und die Vor- und Nachteile einzelner Modelle erhältst du in dem Beitrag:
Welche Arten von Türdichtungen gibt es und welche ist die richtige für mich?
2.6 Weitere Möglichkeiten zum Abdichten einer Tür
Neben den bereits vorgestellten Dichtungen gibt es weitere Optionen, um Türen abzudichten, die je nach baulicher Situation zum Einsatz kommen:
- Schlauchdichtung, als Sanierungsdichtung für Fenster und Türen aus Silikon
- Türdichtung zum einfachen Aufschieben auf Türen bis zu 35 mm Stärke
Diese Fragen solltest du dir vor dem Kauf von Türdichtungen stellen:
- Handelt es sich um eine Innen- oder Außentür?
- Suchst du eine möglichst unsichtbare Möglichkeit, deine Türe abzudichten?
- Soll die Dichtung auch vor Rauch und Lärm schützen?
- Wie breit und stark ist meine Türe?
Tür abdichten – 3. Schritt: Dichtungen einsetzen
Nachdem du die ideale Dichtung für deinen Einsatzzweck gefunden hast, musst du sie „nur” noch anbringen oder installieren.
Türdichtungen für den Rahmen haben zumeist eine passende Lippe, um sie ohne weitere Hilfsmittel in der Nut der Zarge befestigen zu können oder werden aufgeklebt. Andere Lösungen müssen angeschraubt oder, wie im Falle einer in eine Nut eingesetzte Absenkdichtung, etwas aufwendiger in das Türblatt integriert werden. Im Folgenden erhältst du ein paar praktische Tipps, die dir das Anbringen deiner neuen Türdichtung erleichtern.
3.1 Eine Türdichtung in eine Nut einbringen
Es ist gar nicht so einfach, die neue Türdichtung in die vorhandene Nut im Türrahmen zu bekommen. Hierbei kann man sich jedoch eines einfachen Tricks bedienen, der diesen Schritt deutlich gängiger macht.
Tränke ein Schwammtuch mit reichlich Wasser, gemischt mit Spülmittel. Ziehe die Dichtung einmal komplett durch das eng angedrückte Schwammtuch. Dadurch wird die Dichtung biegsamer und elastischer. Außerdem sorgt das Spülmittel für ein besseres Gleiten in die Nut. Alternativ kannst du auch Silikonspray verwenden, mit dem du die Nut leicht einsprühst. Dadurch „flutscht” die neue Dichtung förmlich in die alte Nut.
Schneide die Dichtung erst ab, nachdem sie eingesetzt ist. Hierbei empfiehlt sich ein Gehrungsschnitt, parallel zur Türkante.
3.1.1 Alte Türen abdichten: Eine neue Nut in die Zarge fräsen
Angenommen es handelt sich um eine alte Holztüre mit entsprechend alter Holzzarge, in der bisher gar keine Dichtung vorhanden war, was du aber ändern möchtest. Wenn du keine selbstklebende Dichtung verwenden möchtest, musst du zunächst eine Nut in den Türrahmen fräsen, die die Dichtung später hält.
Zum Fräsen einer Nut benötigst du eine Oberfräse oder eine Scheibennutfräse. Beides leihst du dir idealerweise bei einem Freund oder im Baumarkt aus. Ein Kauf lohnt sich meist nicht, da man diese Werkzeuge nicht allzuoft braucht. Zudem benötigst du den passenden Aufsatz in der korrekten Dicke/Stärke und den richtigen Anlaufring, um die spätere Tiefe der Nut festlegen zu können.
Stell die Oberfräse gemäß den Vorgaben deiner Dichtung ein und beachte dabei auch die korrekte Tiefeneinstellung. Jetzt setzt du die Fräse an einer Seite an und arbeitest dich entlang der Kante des Rahmens, bis du in alle drei Seiten der Zarge eine Nut eingefräst hast.
3.2 Eine Gummidichtung in den Türrahmen einkleben
Um eine Türe abzudichten, kannst du auch auf selbstklebende Dichtungen oder solche, die du mittels eines Klebers anbringen musst, zurückgreifen. Bei einer Klebung ist Folgendes zu beachten:
- Gerade, wenn du selbstklebende Dichtungen verwendest oder mit Kleber arbeitest, solltest du darauf achten, dass die Fläche frei von Fett und Schmutz ist. Reinige den Untergrund daher sehr gründlich mit einem fettlösenden Mittel.
- Um den Türrahmen mit einer Gummidichtung zu versehen, solltest du nur geeignete Kleber verwenden. Zum einen eignen sich spezielle Gummikleber oder auch Sekundenkleber. Gerade bei Gummiklebern ist allerdings besondere Vorsicht angebracht und es sollte eine Schutzmaske getragen werden.
- Du solltest den Kleber immer auf der Türzarge anbringen und nicht auf die Gummidichtung selbst. Trage eine dünne Schicht auf und drücke die Dichtung dann für rund ein bis zwei Minuten fest an.
3.3 Anbringen einer Absenkdichtung an der Außenseite der Tür
Wie bereits erwähnt, können manche Absenkdichtungen sowohl in einer Nut an der Unterkante des Türblatts als auch außen angebracht werden. Im Folgenden erfährst du, wie du die zweite Variante ganz einfach umsetzen kannst, um eine Tür abzudichten.
- Schließe die Tür und vermesse die exakte Breite der Tür. Nun sägst du die eigentliche Absenkdichtungsleiste auf dieses Maß ab, wobei du zwei bis drei Millimeter Sicherheitsabstand zugeben solltest. Auch die passende Sockelleiste, die später als Sichtabdeckung dient, bringst du auf das gewünschte Maß.
- Jetzt führst du die Halterungswinkel in die Schiene ein und rastest sie ein. Diese Winkel dienen der Anbringung an der Tür. Um das Einsetzen an der Tür zu erleichtern, kannst du zwei Bleistifte oder etwas Moosgummi auf den Boden vor die Türe legen, worauf du die Schiene abstellt. Dadurch hat sie genau die richtige Höhe.
- Richte die Dichtung an der Türkante aus und schraube die Absenkdichtung an den Haltungswinkeln fest an der Tür an.
- Die als Sichtabdeckung vorhandene Sockelleiste kannst du abschließend unkompliziert in die Halterung eindrücken, um die Halterungswinkel und die Schrauben zu verdecken.
4. Ist Zugluft ein Grund für eine Mietminderung?
Wenn du in einer Mietwohnung wohnst und mit undichten Fenstern oder Türen zu kämpfen hast, hast du dir vielleicht schon einmal die Frage gestellt, ob du in einem solchen Fall eine Mietminderung geltend machen kannst. Pauschale Aussagen hierüber sind aber nicht möglich. Die Gerichte entschieden in der Vergangenheit höchst unterschiedlich zu diesem Thema. Zumeist ist Zugluft in Altbauten nur außergewöhnlich selten ein Grund für eine Mietminderung. Zugluft in einem neu gebauten Passivhaus dagegen sehr wohl. Es gibt einige Fälle, in denen eine Mietminderung von 5 bis 15% als angemessen erachtet wurde.
5. Tür abdichten – Fazit und Zusammenfassung
Um endlich wieder eine kuschelig warme Wohnung zu haben und zudem Energiekosten zu sparen, sind dichte Fenster und Türen eine wichtige Voraussetzung. Gerade im Altbau, wo häufig noch Holztüren im Einsatz sind, kann es schnell zu Zugluft und dem Eindringen von Lärm und Schmutz kommen.
Du hast viele verschiedene Möglichkeiten, um Türen abzudichten, von Türdichtungen im Rahmen bis hin zu edlen Absenkdichtungen an der Unterseite der Türe. Unsere große Auswahl an Produkten zum Abdichten von Türen wird dir hoffentlich dabei helfen, das Richtige zu finden. Für Anregungen sind wir jederzeit offen. Schreib gerne hier im Anschluss einen Kommentar.
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