03.10.2017

Richtig Bohren wie die Profis

Egal was man zu Hause an Handwerkstätigkeiten angeht, an dem (Akku-) Bohrer kommt man nicht herum. Ob Bilder, Halterungen, Kästen oder sonstige Arbeiten am Haus, immer wieder wird zum Bohrer gegriffen. Im Folgenden erfährst du alles, was du über deinen Akkubohrer wissen musst um diesen wie ein Profi einzusetzen.

Von einer Anleitung, welche dir die einzelnen Anwendungsschritte näher bringt, zu Sicherheitshinweisen, bis hin zu Tipps und Tricks, wirst du alles in diesem Artikel finden. Von Außen sieht richtiges Bohren sehr einfach aus, allerdings gibt es dabei viel zu beachten. Zum Beispiel Strom- und Wasserleitungen, den richtigen Bohrwinkel oder die passende Drehzahl. Damit du aber nicht den Überblick verlierst, ist alles in im folgenden kurz und bündig für dich Zusammengefasst. 

Schritt für Schritt zum Profi-Bohrer

Schritt 1: Das Bohrloch bestimmen und anzeichnen

Bevor du mit dem Bohren beginnst, solltest du mit Hilfe eines Ortungsgerätes genau testen, ob sich an der gewünschten Bohrstelle nicht eine Strom- oder Wasserleitung in der Wand versteckt.

Typischerweise befinden sich Stromkabel senkrecht und waagerecht von Steckdosen, 15 bis 45 cm unterhalb der Decke und oberhalb des Fußbodens und 10 bis 30 cm neben Fenstern, Türrahmen und Zimmerecken.

Um wirklich sicherzugehen oder du dir nicht sicher bist, ob sich nicht doch eine Stromleitung an der gewünschten Stelle befindet, empfehlen wir den Strom im Zimmer komplett abzuschalten. Den Strom kannst du dir über ein Verlängerungskabel aus einem Nebenzimmer besorgen.

Nun kannst du das Bohrloch mit einem Bleistift markieren. Handelt es sich um eine glatte Bohroberfläche, solltest du zunächst das Bohrloch anreisen beziehungsweise eindrücken, damit du beim Bohren nicht abrutscht. Wenn auf Fliesen gebohrt wird, sorgt ein Streifen Klebeband für bessere Haftung. 

Schritt 2: Den passenden Bohrer wählen und einsetzen

Um den richtigen Bohrer zu wählen solltest du dir über die Wandbeschaffenheit im klaren sein. Hierzu bietet sich der Klopftest an. Bei hohlen Tönen kann man kann man von leicht zu bohrenden Gipswänden ausgehen, sind die Töne dumpf, handelt es sich um eine Wand aus Naturstein, Ziegel oder Beton.

Basierend auf der Materialanalyse sollte der Dübel gewählt werden. Bei einem hohlen Ton, nutze einen Gipskartondübel oder einen Federklappdübel. Bei einem dumpfen Ton, bietet sich eine Porenbetondübel an.

Basierend auf dem Dübeldurchmesser wählst du nun die größe des Bohrers aus. Wenn auf einem porösen Material gebohrt wird, empfiehlt es sich einen etwas kleineren Bohrer zu verwenden, um große Löcher zu vermeiden.

Die richtige Bohrmaschine, beziehungsweise die richtige Funktion wählst du entsprechend der Wand. Wenn die Wand aus Gips oder Holz bestehen, solltest du auf jeden Fall auf eine Schlagfunktion verzichten. Wenn es sich um Ziegel, Beton oder Naturstein handelt, solltest du in jedem Fall die Schlagfunktion benutzen. Wenn es sich um sehr hartes Material, wie zum Beispiel harter Beton oder Stahlbeton handelt, dann solltest du zum Bohrhammer greifen.

Bei Akku-Bohrmaschinen oder Bohrhämmern solltest du dir vor der Benutzung im klaren sein, ob die Leistung für die geplanten Arbeit ausreicht.

Nun bist du bereit den Bohrer in die Maschine einzusetzen. Hierfür steckst du den Bohrer in das Bohrfutter und befestigt ihn mit hilfe des Schraubmechanismus. 

Schritt 3: Die Bohrlochtiefe festlegen

Die Bohrlochtiefe setzt sich aus der Dübellänge und deren Durchmesser zusammen. Wenn du eine Maschine verwendest die einen Tiefenanschlag hat, dann kannst du diesen zur Einstellung der Tiefe verwenden. Normalerweise reicht allerdings das Augenmaß aus. Nur bei dünnen Wänden solltest du besonders vorsichtig sein.

Schritt 4: Eine Stabile Position wählen

Eine Stabile Position ist sehr wichtig, da sie nicht nur zum qualitativen Bohren dazugehört, sondern auch für deine Sicherheit wichtig ist.

Eine stabile Stehposition ist der Ausfallschritt. Die Bohrmaschine solltest du vor der Brust halten, da du dadurch am meisten Kontrolle über die Maschine hast.

Halte die Maschine mit beiden Händen. Eine Hand am Griff und die andere an einer passenden Stelle oder am Zusatzhandgriff, wenn vorhanden. 

Schritt 5: Das Loch bohren

Um Abrutschen zu vermeiden, setze den Bohrer im rechten Winkel an. Dadurch erhältst du ein gerades Loch und schützt zugleich den Bohrer vor dem Abbrechen.

Um langes Saubermachen nach dem Bohren zu vermeiden, empfehlen wir dir Hilfe von einer zweiten Person zu holen. Diese hält einen Staubsauger von unten an das Bohrloch heran. Dadurch wird der Bohrstaub direkt aufgesaugt.

Beginne die ersten Millimeter der Bohrung ohne Schlagfunktion. Dadurch bekommst du festen Halt an der Wand. Wenn es sich um festen Material haltet, schaltest du nach dem Anbohren die Schlagfunktion ein.

Benutze beim Bohren den richtigen Druck. Dieser ist nicht zu leicht aber auch nicht zu stark. Nachdem du die gewünschte Tiefe erreicht hast, benutze die Rücklauffunktion beim herausziehen um ein Abbrechen des Bohrers zu vermeiden.

Schritt 6: Das Bohrloch reinigen

Das Bohrloch ganz einfach mit einem Staubsauger reinigen, um dem Dübel und Schrauben den optimalen Halt zu geben. 

Schritt 7: Das Bohrloch überprüfen und eventuell korrigieren

Nun kann es jedoch sein, dass das Bohrloch zu klein oder zu groß ist. Wenn das Loch zu klein für den gewünschten Dübel ist, dann wiederhole die oben genannten schritten mit einem größeren Bohrer. Falls das Loch jedoch zu groß ist, fülle es mit Spachtelmasse auf bis der Dübel richtig sitzt. Entferne die überschüssige Masse und warte zwei Stunden bis die Spachtelmasse sich gefestigt hat und du mit dem Schrauben beginnen kannst. 

Richtig Bohren: Wichtige Sicherheitshinweise

  • Schutzbrille, Handschuhe, Sicherheitsschuhe, Gehörschutz und Atemmasken nach eigenem Ermessen verwenden.
  • Vergewissere dich, dass an der Bohrstelle keine Wasser-, Gas- oder Stromleitungen verlaufen.
  • Sorge dafür, dass sich Kleidung und Haare auf jeden Fall nicht im Bohrer verfangen können.
  • Bevor du anfängst zu Bohren, vergewissere dich, dass der Bohrer fest im Futter sitzt und beim Bohren nicht eiert.
  • Beginne die Bohrung immer mit geringer Geschwindigkeit und erhöhe diese stetig. Dadurch vergewisserst du dich, dass du die Kontrolle über den Bohrer behältst.
  • Falls du dich trotzdem Unsicher fühlst, hole dir Hilfe von einer erfahrenen Person.

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